Auf einen gelungenen Wahlkampf-Auftakt können die
Kandidatinnen der Nördlinger und Wemdinger Frauenliste, sowie der
Donau-Rieser Kreistagsliste zurückblicken:
„Wer macht die beste Politik?“, fragte sich die
fetzige Frauenband aus Fünfstetten Shalamazl in einem ihrer
Liedbeiträge und kam zu dem überzeugten Resüme: „Ene mene miste, es
ist die Frauenliste!“
Dieses Lob vom Riesrand freute die Nördlinger
Damen, aber sie stellten in ihrer Vorstellungsrunde klar, dass es
bei der Zielsetzung der Frauenliste weniger um ein „Besser“ oder
„Schlechter“ in der Kommunalpolitik gehe, sondern um den Blickwinkel
als solches:
„Frauen sehen(s) eben anders!“
Und die weibliche Sicht auf die Dinge und
Entscheidungsfragen verdiene Respekt. Doch da fehle es eben rein
schon bei der zahlenmäßigen Vertretung von Frauen – Sicht(en) noch
recht weit. Von einer paritätische Besetzung in politischen und
sonstigen Verantwortung-tragenden Gremien seien wir auch nach 24
Jahren der frauenpolitischen Arbeit im Kreis und in der Stadt weit
entfernt. Frauen stellen zwar über die Hälfte der Bevölkerung, sind
aber real dort, wo es um die Umsetzung von politischen und
gesellschaftlichen Aufgaben geht, immer noch erheblich
unterrepräsentiert. Die von Beginn an geforderte
Gleichstellungsstelle zur Förderung und Vernetzung von Frauen konnte
auf Grund der Mehrheitsverhältnisse nicht umgesetzt werden.
Regina Thum-Ziegler, die Begründerin der
Wemdinger Frauenliste, langjährige Kreisrätin und geschätzte
Stadträtin aus Wemding, führte in bewährter lebendiger und
engagierter Weise durch das abwechslungsreiche Programm des Abends.
Birgit Ludwig, Vorsitzende der Frauenliste, fand in ihrer Begrüßung
sehr anerkennende Worte für die Aufgeschlossenheit des anwesenden
OB-Kandidaten der Grünen, Wolfgang Goschenhofer, für das weite Thema
der Gleichberechtigung in Politik und Gesellschaft. Was die Frage
der Parität angehe, stehe er schon immer in einer Reihe der für ihre
Rechte kämpfenden Frauen, betonte dieser. Goschenhofer gab den
anwesenden Frauen ein Wahlversprechen:
Sollte er Oberbürgermeister werden, würde er sich
des Themas der Gleichstellung annehmen und er erhoffe sich dann auch
weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit den Stadträtinnen der
Frauenliste.
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Bei der Vorstellung der Kandidatinnen wurde das
breite Spektrum der von ihnen vertretenen Ziele und Wünsche
deutlich, denn jede brachte ihr eigenes Lieblingsthema zur Sprache.
Die Palette reichte über den Wunsch nach einer
Gleichstellungsstelle, einem BürgerInnenhaus als Treffpunkt mit
Beratungsmöglichkeiten, über den Wunsch nach mehr Transparenz und
bürgernaher Politik, hin zu mehr Freizeitmöglichkeiten für
Jugendliche und Familien, einem Nördlinger Familienpass, bis zu dem
Wunsch nach besserer Integration und Betreuung von Menschen in
Problemsituationen.
Katharina Traber, Manuela Hofmann-Scherrers und
Dr. Cathrin Schnell als Kandidatinnen auf den ersten drei Plätzen
legten auf die gestellten Interviewfragen ihre Schwerpunkte noch
etwas ausführlicher dar. So möchte sich Traber verstärkt für die
Jugend einsetzen, Hofmann-Scherrers legt großen Wert auf bezahlbaren
Wohnraum in Nördlingen und Dr. Schnell plädiert aus eigener
Erfahrung für arbeitnehmergerechte Kinderbetreuungszeiten in allen
Versorgungseinrichtungen, so dass Frauen nicht ausgebremst
werden, wenn sie einer Vollzeit-Berufstätigkeit nachgehen wollen
oder müssen.
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